Unter Schlafstörungen (Insomnia) leiden ungefähr 15 Millionen der deutschen Bundesbürger, damit sind Schlafstörungen inzwischen eine Volkskrankheit geworden- und sie werden häufig in ihren schädlichen Folgen für den Körper unterschätzt. Neue wissenschaftliche Studien beweisen die Zusammenhänge zwischen Schlafmangel und Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Depressionen, geschwächter Immunabwehr sowie allgemein erhöhter Sterblichkeit. Es ist inzwischen gut bekannt, wie der Kortisolhaushalt, die Gedächtnis- und die Immunfunktion negativ durch Schlafmangel beeinflusst werden.
Was also tun, wenn man von einer erholsamen Nacht nur noch träumen kann? Während die schulmedizinisch-pharmakologische Therapie für viele keine attraktive Option darstellt, kann die TCM erfolgsversprechende Alternativen bieten.
Im Denken der Chinesischen Medizin bestimmt das Verhältnis von Yin und Yang unseren Schlaf- und Wachrhythmus. Damit wir abends gut einschlafen können, muss das aktivierende, bewegende Yang das festere, kühle Yin überwiegen. Wenn also das Yang (Tag) anfängt, sich in das Yin (Nacht) zurückzuziehen, setzt die Müdigkeit ein. Irgendwann überwiegt das Yin gegenüber dem Yang und der Schlaf kommt über einen. Im Laufe der Nacht wächst das Yang wieder an und sobald es einen höheren Anteil als das Yin hat, erwachen wir wieder.
Dieser Ablauf kann in vielen Facetten gestört sein. So gibt es dem chinesischen Mediziner wichtige Hinweise auf die genaue Art der Störung, ob eher das Ein- oder Durchschlafen Schwierigkeiten bereitet, wie die Träume sind, ob Sie nachts schwitzen, wie Ihre bevorzugte Schlafposition ist, ob Sie ausgeruht oder müde erwachen, schnarchen und ähnliches mehr. Auch Ihre weitere körperliche und psychische Konstitution sind für die Auswahl der Therapie wichtige Wegweiser. Hierbei werden individuell auf Ihr Störungsmuster ausgewählte Arzneimittelkombinationen verschrieben, harmonisierende Akupunkturpunkte ausgewählt und Ernährungsempfehlungen gegeben. Oft leite ich meine Patienten auch zu bestimmten Anspannungsübungen an und empfehle Akupressurpunkte zur Selbstmassage.
Sehr gerne kombiniere ich in meiner Praxis bei Schlafstörungen die Hypnose mit der Chinesischen Medizin. Durch die Hypnose lässt sich ganz allgemein der Stresspegel senken, wenn emotionale Konflikte dem schlechten Schlaf zugrunde liegen können diese in der Trance erkannt und oft auch schon bearbeitet werden. Zudem ist es für viele Patienten hilfreich, mit Selbsthypnose ihr Anspannungsniveau reduzieren zu können.
So bietet die TCM (in Kombination mit der Hypnotherapie) ein ganzheitliches System, das mit der Phytotherapie, Akupunktur, Ernährungstherapie und Entspannungsübungen den Weg in einen erholsameren Schlaf ebnet.