Vor allem Frauen im Alter zwischen 20 und 45 Jahren sind betroffen, wenn es um die lästigen, schubweise auftretenden Hautausschläge um den Mund herum geht. In ausgeprägten Fällen sind auch die Augen-und Stirnregion betroffen. Paradoxerweise leiden besonders gepflegte Frauen häufiger unter dieser ungefährlichen aber kosmetisch unschönen Hauterkrankung.
Ursachen zum Teil ungeklärt, aber weniger ist auf jeden Fall mehr
Als gesichert gilt, dass eine wesentliche Ursache die sogenannte „Überpflegung“ der Haut sein kann. Die Verwendung von zu vielen Reinigungswassern, Tonika, Emulsionen, Lotionen und Masken kann zum einen dazu führen, dass die Eigenproduktion des Schutzmantels der Haut unterdrückt wird, dass sich in der wie aufgequollenen Haut vermehrt Bakterien und Pilze einnisten oder sich Intoleranzen gegen bestimmte Wirkstoffe aufbauen. Die Haut wird trocken, schuppig und gerötet. Fälschlicherweise versuchen viele Frauen diese trockene Haut vermehrt mit Pflegeprodukten zu befeuchten und verstärken damit einen Teufelskreislauf. Zu diesem Zeitpunkt ist es erst einmal wichtig, eine Nulltherapie zu machen und so schwer es sein mag, auf Pflegeprodukte zu verzichten. Ganz entscheidend ist es, nicht mit kortikoidhaltigen Cremes gegenzusteuern, weil insbesondere bei diesem Krankheitsbild Kortison einen sogar verschlechternden Effekt hat.
Abhilfe durch Akupunktur und chinesische Arzneikräuter
Bei diesem im Gesicht so zentral platzierten Krankheitsbild ist es verständlich, dass viele Patienten nach ergänzenden alternativen Behandlungsmethoden suchen. In der TCM ist die periorale Dermatitis tatsächlich mit einer Erfolgsquote von ungefähr 80% sehr gut behandelbar. Für mich als Ärztin der Chinesischen Medizin ist es zu Beginn am wichtigsten zu diagnostizieren, auf dem Boden welcher Dysbalance Sie diese spezielle Störung entwickelt haben. Die zwei häufigsten Syndrommuster sind eine Stagnation des Leber-Qi mit Blutstase oder feuchte Hitze im Funktionskreis Milz/ Magen mit Toxin. Wenn die Einordnung erfolgt ist, muss noch weiter geschaut werden, wie der Schlaf, die Verdauung, der Menstruationszyklus, die Stimmung und andere Begleitfaktoren gelagert sind, um darauf aufbauend eine chinesische individuelle Arzneimitteltherapie zusammenzustellen. Diese muss dann mit stetiger Anpassung der Zutaten für 3-6 Monate eingenommen werden, bis sich das Hautbild geklärt hat. In dieser Zeit wird die Ausleitung der Hitze durch Akupunktur und eventuell eine Umstellung der Ernährung unterstützt. Wenn die Besserung des Hautbildes sich eingestellt hat, so ist sie in der Regel auch lange anhaltend, weil die zugrunde liegende Störung behandelt wurde.
TCM und Dermatologie allgemein
Die entzündlichen Hauterkrankungen sind für die Patienten oft schwer zu ertragen und eine große psychische Belastung. Wenn dann die westlichen dermatologischen Behandlungsansätze nicht ausreichend greifen oder zu viele Nebenwirkungen haben, kann die Chinesische Medizin noch einmal andere Möglichkeiten eröffnen. Vor allem die chinesischen Arzneikräuter bieten eine Vielzahl von potent entzündungshemmenden, antiallergischen und auf das Immunsystem wirkenden Substanzen. Ihre Wirkung und die Interaktion der Stoffe untereinander sind über viele Jahrhunderte erprobt und werden aktuell immer genauer auch nach westlichen Standards erforscht.