Beim dyshidrotischen Ekzem handelt es sich um eine schubweise auftretende Erkrankung, für die juckende Bläschen an den Hand- und Fingerinnenseiten selten auch an den Fußsohlen charakteristisch sind. Irrtümlicherweise hielt man es früher für eine Störung der Schweißdrüsen, aber inzwischen weiß man, dass die Ursachen eher äußere Reizungen, eine allergische/atopische Veranlagung oder emotionale Belastungen sind.
Erhebliche Einschränkungen
Für die Betroffenen kann die Erkrankung mit einem enormen Leidensdruck verbunden sein. Zum einen sind Handgriffe des täglichen Lebens im Haushalt wie Putzen, Kochen und die eigene Körperpflege eingeschränkt. Darüber hinaus sind die Hände in der Regel nicht von Kleidung bedeckt, die Erkrankung ist also sichtbar und kann zu erheblichen Verunsicherung im zwischenmenschlichen Kontakt führen.
Abhilfe durch Akupunktur und chinesische Arzneikräuter
Insofern ist es verständlich, dass viele Patienten nach alternativen Behandlungsmethoden schauen. Tatsächlich ist in der TCM das dyshidrotische Ekzem mit einer Erfolgsquote von ungefähr 75% gut behandelbar und hat zwei verschiedene sehr bildhafte Namen: ma wen wo (Ameisennest) oder tian luo pao (Flussschneckenbläschen). Wichtiger als die Namen sind für mich als TCM-Ärztin die zugrundeliegenden Dysbalancen. Am häufigsten zeigt sich eine feuchte Hitze in der Gallenblase mit Feuertoxinen, eine feuchte Hitze der Milz mit Feuertoxin oder eine Qi-und Blutschwäche mit Feuertoxin. Wenn diese Einordnung erfolgt ist, muss noch weiter geschaut werden, wie der Schlaf, die Verdauung, die Stimmung und viele andere Begleitfaktoren gelagert sind, um dann eine chinesische individuelle Arzneimitteltherapie zusammenzustellen. Diese muss dann mit stetiger Anpassung der Zutaten auf den veränderten Zustand des Patienten für 3-6 Monate eingenommen werden, bis sich das Hautbild geklärt hat. In dieser Zeit wird die Ausleitung der Hitze durch Akupunktur und eventuell eine Umstellung der Ernährung unterstützt.
TCM und Dermatologie allgemein
Die entzündlichen Hauterkrankungen sind für die Patienten oft schwer zu ertragen und eine große psychische Belastung. Wenn dann die westlichen dermatologischen Behandlungsansätze nicht ausreichend greifen oder zu viele Nebenwirkungen haben, kann die Chinesische Medizin noch einmal andere Möglichkeiten eröffnen. Vor allem die chinesischen Arzneikräuter bieten eine Vielzahl von potent entzündungshemmenden, antiallergischen und auf das Immunsystem wirkenden Substanzen. Ihre Wirkung und die Interaktion der Stoffe untereinander sind über viele Jahrhunderte erprobt und werden aktuell immer genauer auch nach westlichen Standards erforscht.