In Deutschland leiden ungefähr 3% der Bevölkerung an übermäßigem Schwitzen. Verschiedene Verfahren stehen zur Verfügung, um mehr oder weniger invasiv den Leidensdruck der Patienten zu lindern- operative Sympathektomie, Injektion von Botulinumtoxin, Lasertherapie oder die Iontophorese.
Was hilft, wenn das Schwitzen zu Horror wird?
Auch die chinesische Medizin hat diverse Strategien, um bei diesem Leiden Abhilfe zu verschaffen. In der Literatur wird das Symptom sehr ausführlich behandelt und das hat einen guten Grund. Die chinesische Medizin hat eine Tradition von mehr als 3000 Jahren. Zu diesen Zeiten war Salz so kostbar wie Gold und man hat den übermäßigen Verlust von Körperflüssigkeiten als sehr schwächend angesehen. Während man heute eher versucht die Salzzufuhr von außen zu drosseln, waren damals Salze, die mit dem Schweiß verloren gingen, nicht so leicht wieder dem Körper zuzuführen.
Wir als chinesische Ärzte verdanken diesem Umstand ein differenziertes diagnostisches System, um die unterschiedlichen Ursachen für Schweißverlust einzuordnen und daraus ein therapeutisches Konzept zu entwickeln. Dabei wird die grundlegende Konstitution des Patienten berücksichtigt. So macht es, um ein paar Beispiele zu nennen, einen Unterschied für die Behandlung, ob der Schweiß eher in der Nacht oder am Tag auftritt, ob der Patient zusätzlich anfällig für Erkältungen ist oder ob er eher nervös als gereizt ist.
Auch die grundlegende Konstitution wird berücksichtigt
Zusätzlich zu der Akupunktur und Kräutertherapie werden auch Empfehlungen zu einer geeigneten Ernährung und Entspannungsübungen gegeben. So ist meine Erfahrung, dass wenn die Patienten von der Therapie profitieren, sich nicht nur die übermäßige Schwitzneigung reguliert hat. Die Patienten berichten unter anderem, dass sie besser schlafen, der Menstruationszyklus unkomplizierter ist oder sich insgesamt gelassener fühlen.